Der Clicker

Clickertraining ist eine Methode des Trainings, bei dem ein sogenannter „Clicker“ benutzt wird. Per klassischer Konditionierung lernst der Hund zunächst, dass er nach dem metallischen, knackenden Geräusch eine positive Belohnung bekommt. Dadurch wird das Geräusch mit dem Gefühl von freudiger Erwartung assoziiert. Letztlich ist es dieses Gefühl, das den Hund positiv belohnt.

Das Clickgeräusch, das beim Drücken des Clickers ausgelöst wird, ist immer gleich. Es vermittelt dem Hund jedes Mal die gleiche, positive Botschaft. Gerade bei Menschen, deren Stimme sich bei Aufregung, Stress oder Enttäuschung deutlich verändert, kann das ein unschätzbarer Vorteil sein. Das Geräusch des Clickers ist ein absteigender Zweiklang, der im limbischen System des Gehirns direkt eine positive Reaktion auslöst. Das Geräusch umfasst außerdem alle Töne des Klangspektrums. Ein Vorteil des Clickers gegenüber dem Lobwort ist das bessere Timing. Das Drücken des Clickers ist eine mechanische Fertigkeit. Sobald diese ausreichend geübt und damit automatisiert worden ist, läuft sie schneller ab, als die Artikulation eines Lobwortes.

Ist von Clickertraining die Rede, versteht man im Allgemeinen darunter vor allem das „freie Formen“ („free Sharing“). Beim „freien Formen“ lenkt der Trainer den Lernprozess des Hundes ausschließlich dadurch in die gewünschte Richtung, dass er eine geeignete Lernsituation herstellt und den Hund per Clicker und positiven Belohnungen verstärkt, wenn der zufällig ein Verhalten zeigt, das eine Annäherung an das gewünschte Zielverhalten darstellt.

Der Clicker ist ein Ausbildungsmittel, kein Selbstzweck. Die durch ihn ermöglichte Präzision ist vor allem beim Neulernen von Verhaltensweisen von Nutzen und wenn es um Übungsziele geht, bei denen es auf Exaktheit vor allem in der Bewegung ankommt. Hat der Hund die Übung begriffen, kann der Clicker normalerweise wegfallen und durch ein Wort als Markersignal ersetzt werden. Gutes Clickertraining verbessert gewöhnlich die gesamt Kommunikation zwischen Hund und Halter und unterdrückt die persönlichen Eigenheiten des Hundes nicht, sondern entwickelt und nutzt sie.

Beim Einsatz des Clickers gibt es, wie bei jedem anderen Hilfsmittel auch, Grenzen. Gerade Hunde, die extrem großen Spaß am Clickertraining gefunden haben, können beim Training unter Umständen derart in Erregung geraten, dass ein Lernen nicht mehr möglich ist.

Clickertraining ist keine geschützte Methode, sondern ein breiter Strom von verschiedenen Möglichkeiten, der von seinen Nutzen dauernd weiter entwickelt wird. Daher gibt es verschiedene „Stilrichtungen“, die manchmal für heiße Diskussionen sorgen. Diese sind nicht grundsätzlich richtig oder falsch. Letztlich ist alles in Ordnung, was für das jeweilige Mensch-Hund-Team gut funktioniert und nicht tierschutzrelevant ist.

Viel Spaß beim Trainieren

Euer

Dennis