Einfluss des hormonellen Status

Sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen kann der jeweilige hormonelle Status großen Einfluss auf das Konzentrations- und Lernvermögen haben. Hündinnen sind in der ersten Zyklusphase aufgrund der Östrogenwirkung (Beginn der Läufigkeit bis zum Eisprung) häufig leicht Erreger und unruhig. Insbesondere zur Zeit der Standhitze haben sie nur noch Interesse, mit Rüden Kontakt aufzunehmen. Geschlechtsgenossinnen gegenüber verhalten sie sich oft deutlich aggressiver als sonst. In der zweiten Phase sind auch Hündinnen, die nicht gedeckt wurden, ebenso wie trächtige Hündinnen aufgrund der Progesteronwirkung häufig träge und zeigen wenig Interesse an Aktivitäten.

Die Anwesenheit des Geruches läufiger Hündinnen und der Kontakt mit läufigen Hündinnen führen bei unkastrierten Rüden in der Regel zu einer vermehrten Testosteronausschüttung. Eine Folge davon ist eine deutliche Steigerung des Erregungslevels.

Viele Besitzer sind offenbar immer noch der Ansicht, dass diese hormonell bedingten Verhaltensweisen vom Hund willentlich steuerbar wären. Das ist nicht der Fall!

Aus diesem Grund ist es nicht sinnvoll, mit Hündinnen während der Zeit der Läufigkeit neue Übungsaufgaben in Angriff zu nehmen oder „Gehorsam“ zu verlangen. Das Gleiche gilt für Rüden, die unter verstärktem Testosteron Einfluss stehen. Läufige Hündinnen sollten aus diesem Grund eine „Trainingspause“ erhalten. Natürlich sollten sie auch nicht am Gruppenunterricht teilnehmen und während der Zeit der Läufigkeit nach Möglichkeit das Übungsgelände nicht betreten.

Beim Üben mit euren Rüden versucht bitte Wegstrecken zu vermeiden, die gerade häufig von läufigen Hündinnen begangen werden.

Viel Spaß beim Training

Euer

Dennis