Geeignete Lernumgebung

Schaffen einer geeigneten Lernumgebung

Eustress-Distress

Ein gewisser Stresslevel ist für das Lernen erforderlich. Wird eine gewisse Grenze jedoch überschritten, wirkt sich dies nachteilig auf das Lernvermögen aus. 

Wie leicht ein Individuum generell erregbar ist und welche Faktoren dabei eine besondere Rolle spielen, hängt zu einem nicht unerheblichen Teil von dessen erblicher Veranlagung ab.

Auch bereits gemachte Lernerfahrungen, haben Einfluss darauf, wie schnell und durch welche Art von Reizen ein für die Lernsituation brauchbarer Erregungslevel überschritten wird. Wichtig hierbei sind vor allem der Grad der  Sozialisation und der Habituation (Gewöhnung an Umweltreize).

Ursprünglich wurde der Begriff "Stress" 1936 von dem Mediziner Hans Sellye geprägt, der ihn aus der Physik entlehnte und damit die "unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Anforderung" bezeichnete. Im Allgemeinen versteht man heute unter "Stress" eine durch spezifische Reize hervorgerufene psychische und physiologische Reaktion bei Tieren und Menschen, die das Individuum zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen. Häufig wird mit Stress aber auch die damit verbundene körperliche und geistige Belastung bezeichnet.

Stress kann sowohl durch angenehme, als auch durch unangenehme Reize hervorgerufen werden. Beide Formen lösen zunächst einmal die gleichen körperlichen Reaktionen aus.
Distress entsteht durch die Einwirkung unangenehmer Reize, also derjenigen Einflüsse, die als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden werden.
Eustress entsteht durch die Einwirkung angenehmer, dem Individuum zuträglicher Reize, wie z.B. Freude oder freudige Erwartung auf ein bevorstehendes Ereignis (die Vorfreude auf Schokolade bei mir :-)). 

Grundsätzlich sollte eine Lernsituation so gestaltet werden, dass ein gewisser Stresslevel nicht überschritten wird. Das gilt auch für Eustress!!! (Nicht zu viel Schokolade!!!:-)). Zwar fördert Eustress grundsätzlich das Leistungsvermögen und die Aufnahmefähigkeit, wird aber ein bestimmter Erregungslevel überschritten, somit ist auch bei "freudiger" Erregung kein Lernen mehr möglich (ach menno :-(  ).

Für die Praxis heißt das: Die Motiovationslage des Hundes sollte bei der Arbeit auf einem Niveau gehalten werden, auf dem das Lernen gut möglich ist.

Häufige Ablenkungen beim Training

  • Gesundheitszustand 
  • Individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten des Hundes
  • Witterungseinflüsse/Klima
  • Umgebung bzw. Reize bekannt oder unbekannt
  • Optische Eindrücke
  • Akustische Eindrücke
  • Olfaktorische Eindrücke
  • Taktile Eindrücke

Möglichkeiten der Individuellen Anpassung der Lernumgebung

Grundsätzlich 

Zum Erlernen neuer Übungen wählt man sinnvoller Weise eine Umgebung, die möglichst wenig Ablenkung für Hunde und Besitzer bietet! Eine Steigerung der Ablenkung ist erst dann sinnvoll, wenn die Übung bei wenig Ablenkung sicher ausgeführt wird. Das heißt: eine Signalverknüpfung hat sicher stattgefunden und Hilfssignale wurden, soweit möglich, ausgeschlichen. Wie viel Ablenkung eine bestimmte Umgebung für den jeweiligen Hund bietet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die individuellen Unterschiede sind immens groß! Für ein erfolgreiches Training ist es aber unbedingt erforderlich, diese zu berücksichtigen!


Ich wünsche euch viel Spaß nach einer passenden Lernumgebung! ;-)

Euer Dennis