Systematische Desensibilisierung

Diese Trainingstechnik wurde von dem Psychologen Joseph Wolpe zur Behandlung von Angststörungen beim Menschen entwickelt.

Der Angstpatient erlernt eine Technik, mit deren Hilfe er sich bewusst und gezielt entspannen kann. Dann wird dem Patient eine leichte Angstreaktion gezielt hervorgerufen und er bewältigt die aufkommende Angst durch aktive Entspamnung. Die Reizintensität wird nach und nach gesteigert.

So werden für den Hund von Autoren t.T. verschiedene Trainingstechnik. als systematische Desensibilisierung beschrieben, obwohl sie mit der ursprünglichen Technik von Wolpe nicht (ganz) überein stimmen.

Hier die wichtigsten Ansätze im Überblick:

Ohne konditioniertes Entspannungssignal:
Der Hund befindet sich in einer möglichst entspannten Situation. Der angstauslösende Reiz wird in einer Intensität dargeboten, in der er zwar vom Hund wahrgenommen wird, er aber nur eine geringgradige Angstreaktion hervorruft. Man wartet einfach ab, bis sich der Hund von alleine entspannt hat. Der Vorgang wird bei gleichbleibender Reizintensität so oft wiederholt, bis der Hund auf den Reiz nicht mehr reagiert. Dann wird die Intensität ein klein wenig gesteigert, etc.

Mit konditionierten Entspannungssignal:
Der erlernt ein Entspannungssignal. Zu Beginn des Trainings ist der Hund möglichst entspannt. Nun wird der Reiz in einer Intensität dargeboten, in der er zwar vom Hund wahrgenommen wird, aber nur eine geringe Angstreaktion hervorruft. Sobald der Hund anfängt Angst zu zeigen, wird das Entspannungssignal gegeben. Die Intensität darf nur so groß sein, dass der Hund in der Lage ist, sich auf das Signal hin sofort wieder zu entspannen.
Der Vorgang wird bei gleich bleibender Intensität so oft wiederholt, bis der Hund auf den Reiz n nicht mehr reagiert und entspannt bleibt. Hat der Hund sich an diese Intensität gewöhnt, wird diese schrittweise gesteigert.

Voraussetzungen für die erfolgreiche Anwendung:

  • Der angstauslösende Reiz muss während der Trainingsphase völlig kontrollierbar sein und darf nicht unvorhergesehen in unpassender Intensität auftreten.
  • Der Besitzer muss ausreichend GEDULD mitbringen, denn eine erfolgreiche Des. bedarf vieler Einheiten und nimmt häufig einen langen Zeitraum in Anspruch!
  • Die meisten Hunde beziehen in die Gewöhnung die Umgebung mit ein, in der geübt wurde. Soll die Gewöhnung auch auf andere Orte und Situationen übertragen werden, so muss das Training auch eine sorgfältige Generalisierung des Erlernen beinhalten. Dieser Punkt ist oft aus technischen Gründen sehr schwierig zu berücksichtigen!

ACHTUNG:
Auch wenn der Hund erfolgreich an den Reiz gewöhnt worden ist, so muss der Hund immer wieder in unregelmäßigen Abständen dem Reiz ausgesetzt werden, damit das erlernte Verhalten nicht wieder verlernt wird. Dies gilt ganz besonders für Hunde, die aufgrund ihrer genetischen Disposition oder mangelnder Habituation zu einer gewissen Schreckhaftigkeit bzw. Ängstlichkeit neigen!


Dies war ein kleiner Einblick und das Lernverhalten des Hundes. Diese Methode wird vor allem bei ängstlichen Hunden angewendet. Bei weiteren Fragen meldet euch gerne! :-)

Ich wünsche euch viel Erfolg im Training

Euer Dennis

Your Dogs Best Buddy